8. Mobile Darstellung in der digitalen Welt

Was digital nicht gefunden wird, existiert nicht

Provokante Überschrift, aber diese Arbeitsthese hat einen sehr ernsten und wahren Hintergrund, den folgendes Beispiel sehr deutlich macht: Jemand sucht auf Google nach den Öffnungszeiten eines Gasthauses, in dem er früher mal war. Zu welchem Schluss wird er kommen, wenn er keine Infos findet? Er wird davon ausgehen, dass der Betrieb nicht mehr existiert und sucht nach einer Alternative! Dies gilt aber auch bei allen anderen Unternehmen genauso. Sucht man konkret danach und findet es nicht, existiert es für den potenziellen Kunden nicht mehr.

Was bedeutet unsichtbar in der digitalen Welt

Jeder, der im Netz nach etwas sucht, geht ganz einfach davon aus, dass das Gesuchte digital präsent ist. Und zwar auf Seite 1 der Suchergebnisse, nicht auf Seite 2. Oder sonst wo. „Nicht finden“ übersetzt der potenzielle Kunde mit „nicht existent“.

Dies gilt für Unternehmen im Gesamten, so wie für Produkte im Einzelnen. Zeige ich als Unternehmen digital nur einen Teil meiner Leistungen, dann glaubt derjenige, der auf meine Website kommt, dass ich auch keine anderen habe! Niemand macht sich heute noch die Mühe, bei einem Unternehmen oder Geschäft anzurufen und nachzufragen, ob es auch Produkte oder Leistungen gibt, die nicht auf der Website angeführt sind, oder auf deren Existenz zumindest hingewiesen wird. Nein, er wird einfach beim Mitbewerb weiter recherchieren.

Was der Suchende also nicht findet, existiert nicht. Jetzt denken Sie an Ihr Unternehmen, Ihren Betrieb, Ihr Geschäft. Wird alles, was Sie real an Services, Dienstleistungen, Produkte anbieten, auch digital angeboten? Nur mal „auffindbar“. Das heißt aber immer noch nicht, dass es auch gefunden wird! Denn, wenn es irgendwo im letzten Eck des Internets verkümmert, ist es genauso schlimm, als ob es gar nicht online angeboten wird. Der Grund dafür liegt sehr oft in der mangelhaften Technik der Website. Oder aber sie funktioniert mobil nicht. Wenn der Mitbewerb das besser gelöst hat, dann „Gute Nacht“. An jedem einzelnen Tag, an dem mich ein potenzieller Kunde digital nicht findet und stattdessen beim Mitbewerb seine Bedürfnisse erfüllt sieht, werde ich weniger Umsatz machen und der Mitbewerb mehr. Dieses Ungleichgewicht verstärkt sich jeden einzelnen Tag.

Wie dreht man den Spieß um?

Sie müssen der Erste sein, der aufwacht. Machen Sie Ihr Unternehmen digital präsent. Leistungen, Produkte, Services, Kontakte – alles muss online dem Kunden am Silbertablett geliefert werden. Und das Beste daran: So wie Sie Ihr Unternehmen online darstellen, so nimmt der Kunde das dann auch als Ganzes wahr. Man kann sich größer machen, man setzt Maßstäbe am Markt, kann sogar Trends setzen, die eigene Meinung kundtun. Die digitale Nummer 1 wird das Maß aller Dinge aus der Sicht des Kunden. Wenn ich ein Produkt so mache, hat das Gründe, ich setze andere Verfahren ein. Das kann ich begründen. Bin ich der Erste und Kompetenteste zu dem Thema am Markt, wird der Mitbewerb an meinem Level gemessen. Und dann heißt es endlich Gute Nacht Mitbewerb.

Nur die Spitze des Eisberges ist sichtbar!

Der Trend geht nicht nur zu digital, sondern hier auch noch zu Mobil! Damit wird das Dilemma der Auffindbarkeit ein noch größeres. Am Desktop ist mehr Platz und daher sieht man alle von Google ausgelieferten Ergebnisse von Seite 1. Am Smartphone ist aber weniger Platz, ergo werden nur die ersten Ergebnisse sichtbar. Damit fokussiert sich die Recherche potenzieller Kunden noch mehr auf die Spitzenplätze! Das gilt für SEM (Suchmaschinen Marketing) ebenso wie für Social Media. Es wird damit immer schwieriger, auch tatsächlich sichtbar zu werden oder zu bleiben. Einzige Konsequenz kann daher nur sein, relevanter zu werden als der Mitbewerb. Das ist zwar einfach als Aufgabenstellung, in der Umsetzung erfahrungsgemäß schwieriger. Vor allem geht es nur, wenn man umfangreich agiert, weil meistens die Latte schon relativ hoch liegt. DIGITAL muss in die DNA des Unternehmens verwoben werden.

Noch eine schockierende Nachricht. Nein? Doch! Reale Werbung. Sie mögen jetzt vielleicht sagen, ach das ganze Digitale, ich mach das klassisch mit realem Marketing, das funktioniert und die Umsätze sind da, das Computergedöhns kann mir gestohlen bleiben. Falsch gedacht. Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Handelsbetrieb für Whirlpools und werben an der Stadteinfahrt mit einem wunderschönen ansprechenden Plakat für Whirlpools. Inklusive Geschäftsadresse und Logo. Was passiert heutzutage? Jeder sieht das. Infolgedessen generieren Sie mit Ihrer Werbung Bedürfnisse. Der potenzielle Kunde fährt oft daran vorbei und denkt sich irgendwann, so einen Whirlpool hätte ich auch gerne. Zu Hause, wahrscheinlich regnet es sogar gerade draußen, fällt ihm dieser Wunsch wieder ein. Er beginnt online zu recherchieren und findet aber nur den Mitbewerb. Dieser kann mit seiner online zur Verfügung gestellten Information alle Fragen beantworten. Man fordert ein Angebot an und wird sogar angerufen. Damit hat ihr Plakat zwar das Bedürfnis geweckt, aber Ihren vermeintlichen Kunden zum Mitbewerb geschickt! Genau das ist heute das Problem. Viele recherchieren inhaltlich und preislich online. Über Social Media, klassische Google Suchen und noch viele andere Wege. Je präsenter ich als Unternehmen beim Kunden in der digitalen Welt erscheine, um so mehr verschiebt sich der Gesamtumsatz der Branche zu meinem Unternehmen. Heute inspiriert eine reale Werbung zwar immer noch, führt aber nicht unbedingt zum Kaufabschluss in meinem Unternehmen.

Noch eine These zum Abschluss: Bis 2025 werden die Plätze noch vergeben. Danach sind weitgehend alle Branchen und Themen digital besetzt und in gewisser Weise gefestigt. Ab dann wird es extrem schwierig und wirklich teuer, diese Strukturen noch aufzubrechen. Bitte uns 2025 auf diese Voraussage hin zu prüfen. Oder jetzt die Zügel in die Hand nehmen und endlich die Weichen stellen.